- Nickelverbindungen.
- Nickelverbindungen.Nickel tritt in seinen Verbindungen v. a. in der Oxidationsstufe +2 auf; daneben sind auch Nickelverbindungen, in denen das Nickel in den Oxidationsstufen —1, 0, +1, +3 und +4 vorliegt, bekannt.Nickel(II)-oxid, NiO, entsteht beim Glühen vieler Nickelsalze als grünliches oder braunschwarzes, wasserunlösliches Pulver, das zum Färben von Glasuren und Email verwendet wird; durch Wasserstoff bei 200 ºC wird es zu fein verteiltem Nickel reduziert, das als Hydrierungskatalysator gebraucht wird. Nickel(II)-hydroxid, Ni(OH)2, fällt aus Nickelsalzlösungen beim Versetzen mit Alkalihydroxid als grüner, voluminöser Niederschlag aus. Bei Behandlung mit starken Oxidationsmitteln geht es in Nickel(III)-oxid, Ni2O3·H2O beziehungsweise NiO(OH), oder Nickel(IV)-oxid, NiO2 · xH2O, über. Nickel(II)-chlorid kristallisiert aus wässriger Lösung als grünes Hexahydrat, NiCl2 · 6 H2O, aus; im Chlorwasserstoffstrom geht es in das wasserfreie, gelbe NiCl2 über.Dieses dient wie auch das grüne Nickel(II)-cyanid, Ni(CN)2·4H2O, zum galvanischen Vernickeln. Nickel(II)-sulfat liegt meist als grünes bis blaues Hexahydrat, NiSO4 · 6 H2O, vor, bildet aber auch ein grünes Heptahydrat, NiSO4 · 7 H2O (»Nickelvitriol«); es wird als Ausgangsmaterial für die Herstellung von anderen Nickelverbindungen und von Katalysatoren sowie in der Galvanotechnik verwendet. Nickel(II)-sulfid, NiS, wird durch Zusammenschmelzen der Elemente oder beim Fällen aus Nickelsalzlösungen mit Ammoniumsulfidlösung als schwarzer, unlöslicher Niederschlag gewonnen; es hat Bedeutung bei der Herstellung von Katalysatoren. Nickel(II)-carbonat, NiCO3, ist nur schwer rein darzustellen; die hellgrünen basischen Nickel(II)-carbonate, x NiCO3 · y Ni(OH)2 · z H2O, die aus Nickelsalzlösungen durch Fällen mit löslichen Carbonaten entstehen, werden zum Galvanisieren, als Katalysatoren und für keramische Farben und Glasuren gebraucht.Nickeltetracarbonyl, Ni(CO)4, eine farblose, stark lichtbrechende, sehr giftige flüssige Substanz (Siedepunkt 43 ºC), ist Zwischenprodukt bei der Gewinnung von besonders reinem Nickel; technisch hergestellt wird es zum Vernickeln von Glas, Keramik u. a. (»Gasplattieren«) sowie als Katalysator (zur Übertragung von CO-Gruppen) verwendet. Nickel bildet viele Komplexverbindungen, in denen es im Anion oder im Kation vorliegt; beim Umsetzen von Nickel(II)-cyanid mit überschüssigem Kaliumcyanid entsteht z. B. das Kaliumtetracyanonickelat, K2[Ni(CN)4]; viele Nickelsalze vermögen Ammoniak aufzunehmen und bilden komplexe Amminsalze, z. B. das blaue Nickelhexamminsulfat, [Ni(NH3)6]SO4. In der chemischen Analyse wird das (mit Dimethylglyoxim gebildete) Nickeldimethylglyoxim zur Nickelbestimmung benutzt. Eine dem Ferrocen (Eisenverbindungen) ähnliche Verbindung ist das Dicyclopentadienylnickel, Nickelocen, Ni(C5H5)2, eine dunkelgrüne kristalline Substanz.
Universal-Lexikon. 2012.